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Dinslakener Geschichte |
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In der katholischen Pfarrkirche St. Vincentius in Dinslaken befindet sich ein monumentales, in seiner bildhauerischen Auffassung und in seinen Detailformen gleichwohl ungemein feinteilig gearbeitetes Triumphkreuz. Dass dieses Kreuz lange Zeit nur wenig Beachtung gefunden hat, obwohl es zu den Hauptwerken mittelalterlicher Kunst im Rheinland gerechnet werden kann, dürfte nicht zuletzt dadurch bedingt sein, dass es weit vom Betrachter entfernt in der Höhe des Chorbogens hängt. Die erlesene bildhauerische Qualität des Kreuzes, die durch eine kostbare hell leuchtende Farbfassung noch gesteigert wurde, und die wahrhaft monumentalen Ausmaße lassen den Schluss zu, dass das Kreuz ursprünglich für eine bedeutende Kloster- oder Stiftskirche bestimmt war. Unterstrichen werden derartige Überlegungen zudem durch die ungewöhnlich große Zahl der Reliquien, die 1661 in Haupt und Rücken des Gekreuzigten aufgefunden wurden, wo sie sich noch heute befinden. Diese Kloster- oder Stiftskirche könnte die nicht weit entfernt gelegenen, 1123 durch den Kölner Erzbischof gegründeten Zisterzienerabtei Kamp sein. Das Kloster Kamp ist das älteste Zisterzienserkloster auf deutschem Boden und besaß in seinen Blütezeiten einen ungemein reichen, nur von wenigen Klöstern übertroffenen Reliquienschatz. 1585 wurde die Klosterkirche in den Wirren des Truchsessischen Krieges mit Ausnahme des Chores zu großen Teilen zerstört. Im 17. Jh. wurde die Abtei wieder aufgebaut und im Barocken Stil gestaltet. In diese Stilrichtung hätte das Kreuz nicht hineingepasst. Das Kreuz lässt sich seit
1661 in der St. Vincentiuskirche nachweisen, als das Triumphkreuz im Chor
der Kirche aufgehängt wurde. Dieser war unmittelbar zuvor erhöht worden, wie
noch heute am Außenbau des alten Chores abgelesen werden kann. |
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