Dinslakener Geschichte 1908


Gründung eines Betriebes zur Herstellung von Kaltwalzen
 

1908 wurde die Firma Steinhoff mit Sitz an der Gerhard-Malina-Straße 65 in Dinslaken gegründet.

Von einem ursprünglich handwerklich orientierten Betrieb hat sich die Firma Steinhoff im Laufe ihrer Geschichte zu einem Industrieunternehmen entwickelt, das sich immer noch als ein Familienbetrieb versteht und von der Eigentümern geführt wird. Die Anfänge reichen weit zurück, bis ins Gründungsjahr 1908, als in Dinslaken die "Niederrheinische Gußwalzen-Fabrik" von Wilhelm Gründelbach gegründet wurde. Sechs Jahre später übernahm Friedrich (kurz Fritz) Steinhoff als neuer Besitzer und Geschäftsführer den Betrieb.

Der Sohn des Schlossers Karl Steinhoff und dessen Frau Karoline war ein Mann vom Fach und arbeitete als Dreher. Geboren in Dortmund war er nach Dinslaken gezogen, um im Walzwerk an der Thyssenstraße zu arbeiten, und befasste sich mit der Verbesserung der Walzentechnologie. Er machte sich dann selbstständig und gründete die Firma "Fritz Steinhoff, Spezialfabrik für gehärtete Gußstahlwalzen in Hiesfeld". Als neue Inhaber der "Niederrheinischen Gußstahlwalzen-Fabrik" verlegte er den Firmensitz zum Gaswerk an der heutigen Gerhard-Malina-Straße. Der Betrieb entwickelte sich und überstand die beiden Weltkriege, die Einschnitte in der Unternehmensgeschichte markierten. Nachdem er zwei Jahrzehnte lang als Geschäftsführer an der Spitze seines Betriebs gestanden hatte, übergab Friedrich Steinhoff die Leitung des Unternehmens im Jahre 1935 an seine beiden Söhne. Später wurde die Firma in "Steinhoff und Söhne GmbH" umbenannt. Heute wird das Familienunternehmen gemeinsam von den Vettern Otto und Karl Steinhoff geführt.

Gefertigt werden sie im Werk an der Gerhard-Malina-Straße in Dinslaken und von dort aus in die Welt transportiert: Kaltwalzen aus dem Hause Steinhoff. Der Exportanteil des Familienunternehmens mit seiner mehr als 100-jährigen Tradition liegt bei rund 75 Prozent. Hauptexportland ist inzwischen Russland, gefolgt von Indien, China und Korea. In diesem Jahr (2015) werden in den Steinhoff-Werkshallen insgesamt rund 2800 Kaltwalzen produziert, die zwischen 100 Kilogramm und 12,5 Tonnen wiegen. Eingesetzt werden sie in der Stahl-, Aluminium- und der NE-Metallindustrie, überall dort, wo Metalle gewalzt werden: seien es Karosseriebleche für die Automobilhersteller, Weißbleche für die Dosenindustrie oder Alufolien für den Verpackungssektor. Es ist mehr als eine firmeninterne Redensart, dass mindest einmal am Tag jeder mit einem Produkt in Berührung kommt, das mit den Walzen aus Dinslaken hergestellt worden ist.

 

Die beiden Geschäftsführer Karl und Otto Steinhoff
RP-Archivfoto von 2008

Produkte Hergestellt werden geschmiedete Kaltwalzen mit einem maximalen Durchmesser von einem Meter. Sie sind zwischen 100 und 12.500 Kilo schwer.

Service Das Unternehmen baut seinen Service weiter aus. Dazu gehören das Schleifen von Walzen, deren Instandsetzung und Reparatur, unterschiedliche Prüfungen wie, Härte-, Riss- und Ultraschallprüfung, Wärmebehandlungen, Umarbeitungen und Ummantelungen. Zudem werden den Kunden Beratung und Training rund um das Thema Walzen angeboten.

vgl. Heinz Schild, RP 19.10.2015