Dinslakener Geschichte 1911


Gründung eines Stahlflaschenwerks
 

August Thyssen gründete 1897 in Dinslaken das Walzwerk "Deutscher Kaiser". 1911 gründete er auf dem Walzwerksgelände ein Stahlflaschenwerk. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Dinslakener Walzwerk von den Besatzungskräften demontiert und in Rußland wieder aufgebaut. Lediglich das Stahlflaschenwerk blieb den Dinslakenern erhalten. Dank der Übernahme durch die Rheinischen Rohrwerke AG konnte das Werk 1948 wieder neu belebt werden.  

Stahlflaschen und anderes Din-Metall

Heinz Ingensiep, NRZ 23.01.2019

Von der Phoenix Rheinrohr GmbH über die Mannesmann Ära zu MCS

Nach der Demontage der Thyssen-Walzanlage blieb auf dem Gelände allein das 1911 gestartete Stahlflaschenwerk erhalten. Dank der Übernahme durch die Rheinischen Rohrenwerke AG (1948) konnte man die Produktion zügig wieder aufnehmen. 1950 brachte man es mit 400 Mitarbeitern auf einen Ausstoß von 10.000 Tonnen. 1955 ging der Hersteller von Gasflaschen auf die Phoenix Rheinrohr GmbH und 1970 auf die Mannesmannrohren-Werke AG über.



2000 endete die Mannesmann-Ära. Der Konzern wurde bekanntlich nach der Übernahme durch Vodafone zerschlagen. Für das trotz gefüllter Auftragsbücher insolvente Dinslakener Werk, das mittlerweile in „Mannesmann Cylinder Systems“ (MCS) umgetauft worden war, musste ein Investor gefunden werden. Rund 200 Beschäftigte fürchteten um ihre Arbeitsplätze.

Der Verkauf an einen Londoner Investor brachte nur eine kurze Erholungsphase. Die Rettung kam erst 2003 durch iranische Geldgeber.

2011 meldete das Unternehmen erneut Insolvenz an. Mit nur noch 89 Beschäftigten konnte man die Produktion wieder aufnehmen, weil ein kanadisch-iranisches Konsortium den Rumpfbetrieb auffing. Vorübergehend. Das endgültige Aus für MCS und die 102-jahrige Stahlflaschen-Produktion in Dinslaken kam 2013. ...