Dinslakener Geschichte: 2007 Evangelische Glocken rufen Katholiken zum Gottesdienst |
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Schweren Herzens entschloss sich die evangelische Kirche die nach dem 2. Weltkrieg gebaute, an der Saarstraße gelegene Christuskirche aufzugeben. Zwei der Vielzahl von Gründen, die zu diesem Entscheid führten seien hier genannt: 1. Das Gebäude war für die beständig abnehmende Zahl der Gemeindemitglieder zu groß geworden. 2. Die aus Beton und Glas bestehenden transparenten Außenwände verursachten kaum mehr bezahlbare Energiekosten. Da eine Umbau des Gebäudes zu anderen Nutzungsmöglichkeiten wirtschaftlich nicht vertretbar war, musste das Gebäude letztendlich abgebrochen werden. Doch wohin mit den Glocken? Dank des guten nachbarschaftlichen Verhältnisses war es möglich, sie in hörbarer Nähe zu halten. Sie fanden Aufnahme im Turm der St.-Vincentius-Kirche. Zuvor musste ihre Tonhöhe jedoch an das vorhandene Geläut angepasst werden. Diese Arbeiten wurden in der Glockengießerei Petit & Edelbrock in Gescher durchgeführt, wo im Jahre 1971 beide Glocken auch gefertigt wurden. |
Am 2. Mai wurde dann das Dach der St.-Vincentius-Kirche unmittelbar neben dem Turm geöffnet und die beiden 320 und 285 Kilo schweren Glocken mit einem Kranwagen in den Dachstuhl des Kirchenschiffs verbracht. Von hier gelangten sie dann mit Hilfe eines Greifzugs hoch in die Glockenstube, wo sie in einem neu angefertigten Glockengerüst aus Eichenholz eingehängt wurden. Hier bilden sie nunmehr eine harmonische Einheit mit den bereits vorhandenen Glocken der St.-Vincentius-Kirche. Am 3. Juni, dem Ökumenesonntag, fand das offizielle Einläuten statt. Seit dieser Zeit laden die Klänge evangelischer Kirchenglocken die katholischen Gemeindemitglieder zum Besuch der Gottesdienste ein. Beide Glocken tragen eine Aufschrift: „Christ ist erstanden“ und „Oh Land, höre des Herren Wort“.
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