Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte


Schwester Euthymia (1914-1955)
 

Sie wurde am 8. April 1914 in Hopsten-Halverde bei Steinfurt in Nordrhein-Westfalen als Emma Üffing geboren. Sie trat 1934 in den Orden der Clemensschwestern in Münster ein, erhielt den Namen Euthymia und wurde zur Krankenschwester ausgebildet. In diesem Beruf arbeitete sie ab 1936 in Dinslaken. Während des Krieges pflegte sie ansteckend kranke Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, was ihr den Beinamen "Engel der Liebe" eintrug. Ab 1948 wirkte sie wieder in Münster als Leiterin der Wäscherei des Mutterhauses. Euthymia verbrachte viel Zeit im Gebet. Trotz der vielen Arbeit blieb sie die freundliche Schwester, die für jeden ein Lächeln und ein gutes Wort hatte und allen half, die sie um Hilfe baten. Am 9. September 1955 starb sie an den Folgen eines Krebsleidens. Am 7. Oktober 2001 wurde sie in Rom von Papst Johannes Paul II selig gesprochen.

 

Am Tag nach Euthymias Tod ereignete sich, was im Seligsprechungsverfahren als Wunder anerkannt wurde: Eine Schwester, die bei einem Arbeitsunfall in der Wäscherei schwere Verbrennungen und Quetschungen erlitt, bat am offenen Sarg von Schwester Euthymia um Fürsprache; in kürzester Zeit wurde die Hand geheilt. Bis heute erbitten Menschen die Fürsprache von Schwester Euthymia, mehr als 150.000 Briefe im Mutterhaus der Clemensschwestern geben Zeugnis davon.

Zur Erinnerung an ihr segensreiches Wirken im Vinzenz-Hospital wurde die Stichstraße, die von der Marktstraße auf das Gelände des Krankenhauses führt, nach ihr benannt. Im Innenhof des Krankenhauses befindet sich - für Jeden zugänglich - seit dem 10. November 2001 eine Gedenkstätte, die von dem Dinslakener Künstler Alfred Grimm gestaltet wurde. An dieser Stelle stand einst die Baracke, in der Sw. Euthymia die Kranken pflegte.