Reise in die Vergangenheit

 


Margarete Böing
 

Margarete Böing entstammt einer alten Dinslakener Familie. Sie wurde als Tochter von Dr. Heinrich Böing 1877 in Uerdingen bei Krefeld geboren. Ihre Familie geht zurück auf den Dinslakener Stadtarzt Dr. Heinrich August Böing (1815-1872), der auf der Duisburger Straße, in einem Haus gegenüber der evangelischen Kirche lebte. Ihr Urgroßvater, Dr. Johann Wilhelm Böing (1777-1839) zog zu Beginn des 19.Jahrhunderts von Hohenlimburg nach Dinslaken und begründete dort als Landphysikus die Ärzte-Dynastie Böing. Margarete verbrachte ihre Ferien regelmäßig in Dinslaken, im Haus ihres Onkels Wilhelm.

Margarete studierte Musik, ehe sie 1897 Dr. Diederich Hahn heiratete. Sowohl unter dem Geburtsnamen, als auch unter ihrem Ehenamen Hahn sowie unter dem Pseudonym Hahn v.d. Oste veröffentlichte sie zahlreiche Bücher, die zum Teil hohe Auflagen erlebten.

Dr. Diederich Hahn (1859 – 1918), stammte aus dem Ort Osten und wurde später Reichstagsabgeordneter. Er zählte schon in jungen Jahren zum engen Freundeskreis des ehemaligen Reichskanzlers Fürst von Bismarck. Hahn war Mitbegründer des einflussreichen Bundes der Landwirte, und begann, gemeinsam mit seiner Frau, Gut Haneworth in Norddeutschland aufzubauen. Aber Dr. Hahn starb überraschend im Jahr 1918 und hinterließ außer seiner Frau noch fünf Kinder. Margarete versuchte das Gut zu bewirtschaften, konnte es jedoch ohne die Dienstbezüge ihres Mannes nicht halten. 1919 musste sie Gut Haneworth aufgeben und hatte damit das gesamte Vermögen der Familie verloren. Mit Ihren fünf Kindern kämpfte sie sich in Berlin als Angestellte durchs Leben, ehe der literarische Erfolg ihr das Leben ein wenig erleichterte.

Von Margarete sind zwischen 1913 und 1952 insgesamt 14 Romane erschienen. Sie stellen alle ein Stück Heimatliteratur dar. Ihr Roman „Kämpfer“ erreichte seinerzeit eine Auflage von 1500 Exemplaren. Der Roman spiegelt ein Stück Alt-Dinslaken, denn unter ihrem Mädchennamen Margarete Böing schildert sie darin das Leben der Menschen in der damaligen Kleinstadt und oft genug schildert sie auch Dinslakener Persönlichkeiten.

Sie starb am 1. Juli 1956 in der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf.