Dinslakener Geschichte: Von der kath. Kirche St. Vincentius
 


 
Übersicht Geschichte

 
Die ursprüngliche Curatkapelle wurde 1436 von der Hiesfelder Mutterkirche St. Cyriacus abgepfarrt und zur selbständigen Pfarrei erhoben. Der heute noch erhaltene gotische Bauteil der Kirche wurde um 1450 erbaut. Aus dieser Zeit stammt auch der in der Kirche aufgestellte Taufbrunnen aus Sandstein. Die Kirche ist dem heiligen St. Vincentius von Saragossa (Spanien) geweiht, der als Diakon im Jahre 304 in Valentia als Märtyrer starb.

Bereits vor Erhebung zur selbständige Pfarrgemeinde gehörte zu der damaligen Curatkapelle auch ein Friedhof. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurde durch Errichtung eines neuen Friedhofs die Bestattungen im Bereich der Kirche eingestellt. Heute erinnert lediglich eine Bronzetafel und ein eingezäuntes Areal am Ostchor der Kirche an den ältesten Friedhof Dinslakens.

Der dreischiffigen Hallenkirche war ursprünglich im Westen ein Turm vorgesetzt, dem in den Jahren 1492 und 1512 zu beiden Seiten je eine Kapelle angefügt wurde, die den Heiligen Sebastian und Antonius geweiht waren.

Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Turmhaube mehrfach ihre Gestalt. Auf dem Kupferstich von 1650 hat sie die Form einer Pyramide. In den Jahren 1817/19 erhielt der Turm eine hölzerne Haube, die im Jahre 1924 durch eine hohe barockisierende Zwiebelform ersetzt wurde.

Der Turm wurde 1945 durch Artilleriebeschuss so schwer beschädigt, dass er kurze Zeit später einstürzte und einen großen Teil der Kirche unter seinen Trümmern begrub. Der Chor und zwei Joche waren als Ruine erhalten geblieben.

Der Wiederaufbau wurde in den Jahren 1950/51 durchgeführt. Die Kirche wurde im Westteil erneuert und beträchtlich erweitert. Der Boden im alten Teil wurde angehoben und das neue Querschiff tiefer gelegt, so dass der Hochaltar, in der neuen, großen, runden Westapsis aufgestellt, stärker als zuvor in den Blick aller Kirchenbesucher rückte.

An der Nordseite des Kirchturm befindet sich die Kreuzigungsgruppe von 1507 aus Sandstein. Die Kreuzigungsgruppe, die zu den bedeutensten ihrer Art zählt, hat ihre eigene Geschichte und wurde erst im Jahre 1986 aus konservatorischen Gründen an der Kirche aufgestellt. Kopien dieser Kreuzigungsgruppe stehen heute an dem ursprünglichen Standort der Originale, am Kreisverkehr neben dem evangelischen Krankenhaus.

 

   
    Chor mit Kreuzaltar Das Triumphkreuz
   
Aquarell: Gisela Wetten Kreuzigungsgruppe von 1501