Presseberichte - Late-Night-Shopping 2007
 



 

Inhaltsübersicht Presseberichte

 

 

In der Altstadt brodelt es

DINSLAKEN (ras) Die Spatzen pfeifen es seit langem von den Dächern: In der IG Altstadt brodelt es. Eine ganze Reihe von Mitgliedern, vornehmlich Gewerbetreibende, fühlt sich in dem Verein nicht mehr aufgehoben. Statt Impulse für eine lebendige und auch wirtschaftlich attraktive Altstadt zu geben, erweise sich die Interessengemeinschaft, und hier besonders der Vorsitzende Dr. Ulrich Tekathen, immer häufiger als Bremser. Ein Vorwurf, der jetzt auch in einer Versammlung laut wurde, zu der sich rund 40 Gewerbetreibende aus der Altstadt - darunter viele Mitglieder des Vereins - am Dienstagabend trafen. Die Teilnehmer machten deutlich, dass sie sich von der IG nicht länger vorschreiben lassen wollen, was sie zu tun und zu lassen haben. Sie wollen mehr bewegen, wollen die Altstadt mit eigenen Aktionen attraktiver machen. „Wir sind nicht gegen Kultur und Brauchtum", sagte einer der Teilnehmer gestern im RP-Gespräch. „Wir wollen auch nicht gegen die IG Altstadt Front machen. Aber der Verein sollte auch für Gewerbetreibende da sein. Und das ist er nicht oder zu wenig. Jetzt nehmen wir die Sache selbst in die Hand."

RP 10.05.2007

 

Late-Night-Shopping: IG Altstadt klinkt sich aus

DINSLAKEN (ras) „Wir sind keine Hemmschuhe. Wir wollen die Altstadt nach vorn bringen." Dr. Ulrich Tekathen, Vorsitzender der IG Altstadt, zeigte sich gestern von der Kritik am Vereinsvorstand und insbesondere an seiner Person überrascht. Einige Gewerbetreibende der IG Altstadt hatten auf einer Versammlung gemeinsam mit anderen Geschäftsleuten moniert, dass die Interessengemeinschaft zu wenig für das Gewerbe tue. Statt sich weiterhin ausbremsen zu lassen, wollen sie nun Aktionen in Eigenregie durchführen.

Beim Late-Night-Shopping am 6. Juli haben sie dazu hinreichend Gelegenheit. Der sommerliche Einkaufsbummel findet ohne die IG Altstadt statt. Im vergangenen Jahr hatte die IG unter dem Motto „Eine Sommernacht auf dem Altmarkt" ein buntes Rahmenprogramm zum Gelingen des Abends beigesteuert. Diesmal klinkt sich der Verein komplett aus. Gründe? Dr. Ulrich Tekathen erklärte auf Anfrage, dass sich die IG als Verein verstehe, der die Altstadt mit kulturellen Aktionen und mit Brauchtumspflege attraktiver machen wolle. Das schließe zwar auch die Kooperation mit Gewerbetreibenden ein. Für eine reine Verkaufsveranstaltung-und das sei das Late-Night-Shopping - sei die IG jedoch nicht zu haben. Der Verein sei der Gemeinnützigkeit verpflichtet. „Wir wollen nicht falsch eingeordnet werden", sagte Tekathen. Mangelnde Gesprächsbereitschaft mit den Gewerbetreibenden will sich der Vorsitzende der IG Altstadt nicht vorwerfen lassen, räumte allerdings Kommunikationsprobleme mit einem Teil der Geschäftsleute ein. „Wir haben alle Möglichkeiten zum Dialog gesucht. Aber da ist wohl ein bisschen Sand im Getriebe." Die weitere Zusammenarbeit, auch mit denen, die jetzt ihr eigenes Süppchen kochen, sieht Tekathen positiv. Jeder, der die Altstadt voranbringen wolle, sei dem Verein willkommen.

MEINUNG: Impulse

Dinslakens alte Mitte ist nach Jahren öden Dahindämmerns endlich erwacht. Sie beginnt zu glänzen. Das ist das Verdienst von Menschen, die an einem Strang in die gleiche Richtung gezogen haben. Bürger, Kulturinteressierte, Brauchtumsfreunde und Gewerbetreibende haben es gemeinsam geschafft, Leben auf den roten Platz und Farbe in die Gassen zwischen Rittertor und Museum zu zaubern. Sie sollten jetzt nicht den Fehler begehen, auf halbem Wege stehenzubleiben. Die Altstadt verträgt noch mehr Farbe, mehr Leben und noch viel mehr gute Ideen. Und wenn es Menschen gibt, die mutig und flexibel genug sind, diese umzusetzen um so besser. Dass dabei auch etwas für sie selbst - sprich: für das ansässige Gewerbe und die Gastronomie herausspringt, liegt in der Natur der Sache. Kein Grund, jemandem die Freundschaft aufzukündigen. Die Interessengemeinschaft Altstadt sollte nicht so kleinlich auf ihre Vereinstatuten pochen. Das schadet der Sache. Zu einer attraktiven Altstadt gehören nun mal auch attraktive Geschäfte. Die Gewerbetreibenden sind mit im Boot. So oder so. Ohne sie klappt's nicht, mit ihnen viel besser. Die Altstadt braucht Impulse, keine Streitereien.

RALF SCHREINER, RP_11.05.2007