Presseberichte - Nostalgie-Kirmes 2012
 

Wenn Hitze auf Historie trifft

Die Veranstalter der Nostalgiekirmes trotzten den Temperaturen und machten eine Reise in vergangene Zeiten

Die Pferde auf dem historischen Hängekarussell von 1928 stehen still, auf der Raupe drehen nur vereinzelte Kirmesbesucher ihre Runden im Fahrtwind. Es ist zu heiß. Eigentlich sei die Nostalgiekirmes „ein Treffpunkt der Generationen", sagt Ulrich Tekathen von der IG Altstadt, der begeistert darüber ist, dass sich immer mehr Menschen spontan einbringen: „Wir werden immer größer im Rahmenprogramm.

Dazu gehörten am vergangenen Wochenende die Zeitreise mit historischen Gestalten, das Treckertreffen am Museum Voswinckelshof, Kutschfahrten, die Tanzschule Keup zeigte Charleston und Tango. Im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums des evangelischen Krankenhauses wurde der Aderlass mit echten Blutegeln gezeigt und beim DRK konnten die Besucher selbst Blut spenden. Das DRK Voerde war am Samstag mit einem historischen Bus vor Ort und hatte ein Feldlazarett aufgebaut. Ulrich Tekathen bedankt sich für das Engagement, das sei nicht selbstverständlich.
Am gestrigen Sonntag gab es einen gut besuchten ökumenischen Gottesdienst. Mit dieser Vielfalt würden unterschiedliche Zielgruppen angesprochen, erklärt Ulrich Tekathen, die Karussells seien Kleinode. In der Nostalgiekirmes sieht er eine „schöne Visitenkarte" für die Stadt.

Gut behütet zum Gottesdienst auf dem Altmarkt: Die Myfair Ladies.
Fotos: Heinz Kunkel


 


Das Problem war aber einfach die Hitze. Die drücke bei dem einen oder anderen Schausteller aufs Gemüt. Nicht aber bei Ulrich Sagel, der am Sonntagmittag im historischen Kostüm mit seiner Pfeifenorgel im Schatten steht: „Leinenklamotten kühlen im Sommer und wärmen im Winter, aber bei 35 Grad wird die Schallmauer auch langsam durchbrochen." Für Kühlung sorgt daher ein nasses Handtuch unter dem Hut. Dann dreht der evangelische Pfarrer wieder an seiner Orgel mit 26 Pfeifen und zwei Registern, die über Lochbänder läuft. Das Prinzip haben sich die Orgelbauer von Webmustern abgeguckt, wie Ulrich Sagel erzählt. Und er weiß noch mehr kleine Geschichten rund um sein Instrument. Zum Beispiel diese: Friedrich der Zweite war pleite und bezahlte seine Veteranen mit einer solchen Orgel.

Ein größeres Exemplar von 1900 steht vor der Vincentiuskirche: eine Wellerhaus Konzertorgel. Eine Rarität, die nur noch selten zu sehen ist und die in Mülheim-Saarn gebaut wurde. Sie wird mit Lochkarten gesteuert, Betreiber Henning Ballmann hat insgesamt einen Kilometer Musik für sechs Stunden Laufzeit dabei.

Eine Rarität: eine Wellerhaus Konzertorgel von 1900.

Seit 18 Jahren ist Ballmann mit der Orgel unterwegs. Gesehen hat er sie aber das erste Mal im Alter von sechs Jahren und zu seinen Eltern gesagt: „So eine Orgel möchte ich mal haben." Ein Kindheitstraum, der Henning Ballmanns Leben begleitet hat: „Ich habe extra Komposition studiert." Eine Veranstaltung wie die Nostalgiekirmes macht ihm Spaß, denn „da gehört die Orgel auch hin." Nostalgie hat eben viele Gesichter.

Corinna Meinold, NRZ 20.08.2012

Mit dem Karussell auf Zeitreise

Zum zehnten Mal findet die Nostalgiekirmes auf dem Dinslakener Altmarkt statt. Zur Eröffnung ließen sich auch einige historische Persönlichkeiten blicken und wagten sich auf die verschiedenen Fahrgeschäfte.

Wenn man sich ganz auf die seltsamen Gestalten konzentriert, die über den Altmarkt laufen, dann könnte man meinen, man befände sich 100 Jahre in der Vergangenheit. Männer mit Gehstöcken, Taschenuhren und Zylinder auf dem Kopf lauschen den Worten von Dr. Ulrich Tekathen.

Der Vorsitzende der Interessengemeinschaft (IG) Altstadt spricht einführende Worte. "Der Adel der deutschen Schaustellerei ist hier zusammengekommen", verkündet er. Dann schlüpft er, ebenfalls im Kostüm, zurück in seine Rolle als Ernesto Salzmann, ein Lebemann, der sich von seiner Familie sein Erbe auszahlen ließ und in Richtung Buenos Aires auswanderte.

Info: Historische Kostüme

Von Betty Tendering (gespielt von Ingrid Hassmann) bis zum Kiepenkerl (Erich Weichert) sind einige historische Figuren auf der Kirmes unterwegs.

Für einen schnellen Auftritt auf der Bühne restaurierte die Firma Nellessen ein Tandem aus den 20er-Jahren aus dem Museum Voswickelshof. "Da gibt es noch viele solcher Schätze", sagte Dr. Ulrich Tekathen.

Es ist ein Teil der Reise in die Vergangenheit, welche die Nostalgiekirmes ihren Besuchern bietet. Rock-Musik aus den 50er Jahren tönt vom Fahrgeschäft "Super Movie Star" über den Altmarkt. Eine Runde in dem Fahrgeschäft, in dem die Passagiere per Fliehkraft an einen Metallkäfig gedrückt werden, und Matthäus Tekathen, der einen amerikanischen Unternehmer mimt, ist begeistert.

"Ich bin über den großen Teich gekommen, um hier nach Innovationen zu suchen. Und dieses Gerät gehört definitiv dazu. Das macht einfach Spaß", sagt er. Besucher der Kirmes, die es ruhiger angehen lassen möchten, werden ebenfalls fündig.

Gemächlich geht es auf dem historischen Hängekarussell aus dem Jahre 1928 rund. Per Kutsche können die Gäste durch die Altstadt fahren oder an kleinen Kirmesautomaten beim Boxen oder Gewichtheben ihre Kraft erproben. Und auch das Karrussell für den Nachwuchs bietet ein eher ruhiges Tempo. "Mit dem Kinderkarussell haben wir eine kleine Mogelpackung hier. Das ist nur auf alt getrimmt", verrät Dr. Ulrich Tekathen.

Ein spontaner Ersatz für das Riesenrad, das zum runden Geburtstag der Nostalgiekirmes nicht erschienen ist. "Der Schausteller ist im bayerischen Straubing auf einem großen Volksfest. Es hat sich für ihn spontan diese Chance ergeben und die wollten wir ihm nicht nehmen", erläutert Tekathen das Fehlen des Riesenrads.

Zwischen Dosenwurf-Stand und Entenangeln zeigte sich auch Dr. Thomas Palotz, der als Vertreter der Stadtverwaltung die Nostalgiekirmes offiziell eröffnete. "Nostalgie und Atmosphäre sind für die Innenstadt unverzichtbare Attribute", sagte der Kämmerer und Baudezernent der Stadt Dinslaken. Selbst im historischen Kostüm erschienen, lobte er die verkleideten Persönlichkeiten auf dem Altmarkt. "Ich werde den Vorschlag machen, dass die Ratssitzungen in Zukunft in solchen Kostümen stattfinden, damit sie mehr Stil bekommen", scherzte er.

RP 18.08.2012, Florian Langhoff

Gemeinsam mit dem Tandem auf der Nostalgiekirmes unterwegs:
Dr. Ulrich Tekathen (mit Hut) und Dr. Thomas Palotz.
Foto: Jörg Kazur

 

"Super Movie Star" bietet Spaß für Jung und Alt

Perfektes Wetter für die Nostalgiekirmes. 27 Grad und die Sonne scheint. Da freut sich auch Günter Lötteke (59), Inhaber des "Super Movie Star" in der Altstadt. "Einen Tag hat es gedauert, das Karussell aufzubauen", erzählt der Inhaber. Seit 1886 betreibt Familie Lötteke schon Kirmes-Fahrgeschäfte. "Damals fing alles mit Schießbuden und kleinen Karussells an. 1952 wurde dann der ,Super Movie Star' gebaut", erzählt Günter Lötteke. Es ist ein 12 mal 14 Meter großer Kreisel. Während die Gäste jeweils in Käfig-ähnlichen Kabinen stehen, werden sie, wie in einer Zentrifuge, während der Fahrt durch die Fliehkraft an die Rückwand gedrückt.

Lötteke hat bereits mit 18 Jahren angefangen, das Karussell zu bedienen. "Es befindet sich noch heute im Originalzustand", erzählt der 59-Jährige und ergänzt, "vor zehn Jahren sollte der ,Super Movie Star' verschrotten werden. Doch nicht mit mir. Also habe ich ihn renovieren lassen. Die Technik muss aus Sicherheitsgründen alle zwölf Jahre erneuert werden." Dass er nach 41 Jahren immer noch Spaß an der Arbeit hat, zeigt sein Lächeln – besonders wenn er in seiner Kasse neben dem Fahrgeschäft die Schaltknöpfe seines Karussells bedient.

Durch die Größe wirkt das Gefährt auf Kinder etwas einschüchternd. Als ein kleines Mädchen Günter Lötteke darauf anspricht, antwortet er: "Du brauchst keine Angst haben. Das Karussell ist nicht gefährlich." Während der Fahrt drückt eine Kraft von 16 Bar auf den Körper. Das ist ungefähr so viel wie 16 Kilogramm. Mitfahren kann jeder ab sechs Jahren. Eine Fahrt kostet 2,50 Euro.


RP 18.08.2012, Justin Timpe

Mit rasanter Geschwindigkeit dreht sich der "Super Movie Star",
und die Fahrgäste werden an die Rückwand gedrückt.
Foto: Jörg Kazur

 

 



Nostalgiekirmes eröffnete mit Raritäten

Hereinspaziert zur kleinen „Kirmes mit Herz", wie Ulrich Tekathen, IG Altstadt, liebevoll seine Nostalgiekirmes nennt. Feine Raritäten sind seit gestern auf dein Altmarkt zu bestaunen: die katholische Raupe, so genannt, weil sie ohne Verdeck fährt, welches in den 50er Jahren gestrenge Sittenwächter auf den Plan gerufen hat, ein „Round up", das einzige, das in Deutschland noch auf dem Rummel zu sehen ist, und ein historisches Märchenkarussell von 1928, dessen ursprüngliche Erscheinung bis heute bewahrt blieb. Leider fällt zum 10-jährigen Bestehen die Kirmes ein wenig kleiner aus als sonst, doch die Schausteller hatten andere Angebote bekommen. „Und gegen Gagen, wie sie in München geboten werden, können wir nicht ankommen", so Tekathen. Denn nach Dinslaken kommen die Kirmesleute aus reiner Freundschaft, Antrittsgelder bekommen sie hier nicht. Dennoch war der Auftakt ein Ereignis, denn er lebte vom Ehrenamt: Geschichtsliebhaber in historischer Tracht, Kämmerer Thomas Palotz auf dem Tandem, Hermann Kratz, der mit seiner Pferdekutsche für den erkrankten Carsten Mickler einsprang. Heute geht es weiter: Um 15 Uhr zeigt die Tanzschule Keup Charleston und Tango, am Museum sind die Trecker zu bestaunen, es gibt eine Radausstellung, der Eintritt ins Museum ist frei.

NRZ 18.08.2012, Foto: FELIX ENGEL
 

   
Die gute alte Zeit
Kutschfahrt zur Nostalgiekirmes, das gilt nicht nur für den offiziellen Eröffnungsreigen, nein, Besucher können heute von 14.15 bis 17 Uhr mit der historisch original restaurierten Kutsche der Familie Carsten Mickler aus Voerde durch Dinslakens Altstadt reisen. Wie zu der Zeit, als das Johannahaus noch Posthalterei war und die Postkutschen hier ein und aus fuhren. Betreut werden Pferde und Kutsche von Theo Lettgen, Vorsitzender des Trabrennvereins. Auf dem Altmarkt erwarten Raupe, Round up und Bodenmühle als Hängekarussell die Besucher, alles Raritäten der nostalgischen Zeit.
NRZ 17.08.2012
Nostalgische Kirmesfreuden in Dinslaken
Jahrmarkt anno dazumal: Dafür kramen die Schausteller zum nunmehr zehnten Mal ihre alten Schätzchen heraus, um auf dem Dinslakener Altmarkt die Nostalgiekirmes zu bestücken. Vom 17. bis zum 19. August können die Besucher Fahrchips kaufen für Altbewährtes wie die Raupe, das Riesenrad, das Kinderkarussell „Bodenmühle" oder die Theatermalerei-und sich fühlen wie zu Großvaters Zeiten. Gute Nachricht für die Kenner der Kirmes: Die „Rollenden Tonnen" sind nach einer Pause wieder dabei, sie kommen aus Berlin an den Niederrhein.
RP 16.08.2012, ARCHIVFOTO: MARTIN BÜTTNER




Kirmes gibt es wieder ab Freitag in Dinslaken.

NRZ 16.08.2012

 

Kirmes-Gottesdienst

Im Rahmen der Nostalgiekirmes laden die Kath. Kirchengemeinde St. Vincentius Dinslaken und die Ev. Kirchengemeinde Dinslaken herzlich zum traditionellen ökumenischen Gottesdienst am kommenden Sonntag, 19. August, um 10.30 Uhr auf dem Altmarkt ein. Die Gestaltung übernehmen Klaus Lasse und Kai Laakmann.

NRZ 17.08.2012



 

 

Blutegel auf der Haut.
FOTO: Martin Möller

 

Aderlass auf Nostalgie-Kirmes
Medizingeschichte hautnah: Mutige können sich Blutegel auf die Haut setzen
Dinslaken. Im Rahmen des 100-jährigen Bestehens des Evangelischen Krankenhauses lädt das Krankenhaus gemeinsam mit dem DRK Voerde zum „Aderlass" ein. Historisch ausgestattet, wenn auch im modernen Blutspendemobil des Roten Kreuzes, wird der Aderlass (Blutspende) am Samstag, 18. August, ab 11 Uhr während der Nostalgiekirmes stattfinden. Mitarbeiter des Krankenhauses werden an ihrem Stand über die Geschichte des Hauses Anno 1912 bis heute informieren. Dabei werden auch Methoden wie der Aderlass durch Blutegel thematisiert. Die netten Tierchen dürfen in Natura bestaunt werden. Wer will, darf sich die gebadeten Egel auch ruhig auf die Haut setzen. Allerdings benötigen sie 45 bis 120 Minuten, um „satt" zu werden. Zudem werden kostenlos Blutzucker und Blutdruck gemessen.
Das DRK Voerde wird mit altem Gerät zur Stelle sein und ebenfalls Einblicke in seine Arbeit geben.
NRZ 16.08.2012
Nostalgisches Drehorgelspiel
Dinslaken. Regelmäßig, alle zwei Wochen, kam ein einbeiniger Mann in das Dorf im Westerwald, verdiente sich seinen kärglichen Lohn mit Gesang und manchmal als Ausrufer. Den kleinen Ulrich Sagel faszinierte dieser Mann, zog ihn mit seinen Liedern und Schlagern in den Bann. Aus dem kleinen Jungen ist ein gestandener Mann geworden, der sich vor ein paar Jahren eine Drehorgel zulegte und nun, wo immer er eingeladen wird, für ein paar Groschen spielt. So auch auf der Nostalgiekirmes, in der 'Nacht eines ausgedienten Soldaten. „Denn", so erzählt er, „es waren ausgediente Soldaten, die statt einer Rente vom König einen Leierkasten zum Broterwerb bekamen und sich somit ihr eigenes Geld verdienen sollten." Mit seiner Fantasieuniform will Sagel an die vergangene Geschichte erinnern, und welcher Ort wäre besser geeignet als die Nostalgiekirmes. „Der Rummel hat mir so viel Spaß im vergangenen Jahr gemacht, dass ich mich auch an diesem Sonntag wieder verkleidet unters Volk mischen möchte." Die eingenommenen Spenden und Gagen, die Sagel beim Orgelspielen bekommt, gehen zu 100 Prozent an den Ev. Verein für Adoptions- und Pflegekindvermittlung Düsseldorf-Wittlaer, dem er und seine Frau angehören. Zu hören wird Ulrich Sagel mit seiner Drehorgel während der Nostalgiekirmes am Sonntag, 19. August, sein.
NRZ 15.08.2012
 

Ulrich Sagel spielt seine Drehorgel für einen guten Zweck.

Zur Nostalgiekirmes gehören Gäste historischen Kostümen.
ARCHIV-FOTO: MB

Wochenmarkt wegen Nostalgiekirmes verlegt
Wegen der Nostalgiekirmes wird der Wochenmarkt in der City am Freitag, 17. August, erneut zur Althoffstraße verlegt. Die Händler schlagen ihre Stände vormittags zwischen Rittertor und Einmündung Voerder Straße sowie auf dem Parkplatz am Burgtheater auf. Daher wird die Althoffstraße an diesem Tag ab 5 Uhr morgens für den Durchgangsverkehr gesperrt. Anwohner und Verkehrsteilnehmer, die ansonsten dort parken, sind angehalten, den Bereich von Autos frei zu halten. Beschränkungen für Verkehrsteilnehmer in der Altstadt bringt die Nostalgiekirmes von Freitag, 17. August, bis einschließlich Montag, 20. August, mit sich. Stadtverwaltung und die Interessengemeinschaft Altstadt als Organisator bitten um Verständnis.
RP 14.08.2012
Oldtimershow zur Nostagiekirmes

Im Rahmen des Rummels werden auf der Museumswiese Trecker von anno dazumal gezeigt

Ein knallroter Hürlimann aus der Schweiz, ein alpenblauer Eicher aus Bayern, niedersächsische Hanomag, die „Allesschaffer" Kramer, ein grüner Deutz - Oldtimerfreunden geht bei diesen Gefährten das Herz auf. Zu bestaunen sind sie - die Oldtimer-Trecker und wohl auch die Oldtimer-Freunde - bei der Oldtimer-Trecker-Schau im Rahmen der Nostalgiekirmes.

Gegen 12 Uhr tuckern Treckerfahrer aus dem ehemaligen Altkreis am Samstag, 18. August, über die Kolping- und Duisburger Straße, vorbei an der Wöllepumpe, auf die Museumswiese. Etwa 30 Oldtimer-Traktoren der Baujahre 1950 bis 1970 werden erwartet.

Zumeist handelt es sich um kleinere Nachkriegsmodelle mit einer Leistung um die 20 PS. Es werden aber auch Kraft-Boliden der Hersteller Schlüter und Deutz mit einer Leistung aus sechs Zylindern und 100 PS ausgestellt. Etliche der gezeigten Traktoren sind auch heute noch im täglichen Arbeitseinsatz. Andere werden von ihren Besitzern nur aus Freude an alten Landmaschinen gehegt und gepflegt.

Jeder Treckerfahrer, der einen Oldtimer besitzt und sich der Truppe anschließen möchte, ist noch herzlich willkommen. Auch kurzfristig ließe sich für ihn noch ein Ausstellungsplatz auf der Wiese am Voswinckelshof finden. Interessierte können sich bei Dieter Grundmann, Telefon 0 20 64./ 42 9179, melden.

Die gute alte Zeit lebt bei der Kirmes auch bei einer historischen Schau des DRK Voerde auf, bei Einblicken in die 100-jährige Geschichte des Evangelischen Krankenhauses Lind bei der Niederrheinischen Kaffeetafel des Heimatverein Dinslaken mit Apfel-, Birnen- und Rübenkraut oder ofenfrischem Brot mit Schinken neben der Bollwerkskate (alles am Samstag, 18. August). 
 

 

Bildschöne Trecker zeigen sich auf der Museumswiese von ihrer glänzendsten Seite. - FOTO: STADT DINSLAKEN

Die Nostalgiekirmes mit ihren hübschen Fahrgeschäften anno dazumal, mit geschnitzten Pferden und Musik statt Gedudel steigt am letzten Ferienwochenende vorm 17. bis 19. August in der Altstadt. Bürger und Vereinsmitglieder werden eingeladen, in historischer Kleidung oder alten Uniformen zu kommen.

NRZ 11.08.2012

 

Zehn Jahre Nostalgiekirmes

Zum 10. Mal findet in diesem Jahr die Nostalgiekirmes auf dem Altmarkt statt. Die Besucher werden die bewährten Attraktionen vorfinden - und sie können nach mehrjähriger Pause ein Wiedersehen feiern

Wenn die Kirmes-Schau­steller nur den Geldaspekt sehen würden, dann müssten sie an jedem Wochenende mit ihren mo­dernen Karussells in die großen Städte gehen. Doch es ist nicht im­mer der Fall. „An einem oder an zwei Wochenenden im Jahr holen sie die alten Schätzchen raus und dann kommen sie auch nach Dinslaken, weil in der Altstadt die Atmosphäre so toll ist. Die Schausteller sind immer gern bei unserer Nostalgiekirmes dabei und schwärmen von dem netten Publikum", weiß Dr. Ulrich Tekathen.


 
Dr. Ulrich Tekathen, Vorsitzender der IG Altstadt
RP-ARCHIVFOTO: KAZUR

Fünf Schaustellerfamilien

Der Vorsitzende der Interessengemeinschaft (IG) Altstadt organisiert bereits zum zehnten Mal die Dinslakener Nostalgiekirmes, die diesmal vom 17. bis zum 19. August stattfindet. Fünf Schaustellerfamilien verwandeln den Altmarkt wieder in einen bunten Jahrmarkt, bei dem Altbewährtes wie die Raupe, das Riesenrad, das Kinderkarussell „Bodenmühle" oder die Theatermalerei nicht fehlen dürfen. Auf die „Rollenden Toruren", die nach einer Pause diesmal wieder dabei sind und aus Berlin an den Niederrhein transportiert werden, freut sich Tekathen besonders: „Die Nostalgiekirmes ist in den vergangenen zehn Jahren sehr gewachsen, und wir haben es immer geschafft, ein besonderes Highlight anzubieten. Dadurch ist die Resonanz auch von außerhalb immer sehr gut gewesen, und es ist viel über die Kirmes gesprochen worden."
 


Werbung für die Krankenhäuser

Im Jahr des 100-jährigen Bestehens des Evangelischen Krankenhauses in Dinslaken und dem des Katholischen im nächsten Jahr wird das Deutsche Rote Kreuz eine Ausstellung präsentieren und in einem Feldlager erklären, welchen Werdegang das Krankenhaus von einer mobilen Versorgungsstelle zu einer einer stationären hochtechnisierten Einrichtung gemacht hat. „Wir wollen dadurch Werbung für unsere beiden Krankenhäuser machen, damit die Bürger sehen, was wir alles Gutes in Dinslaken haben", sagt der Vorsitzende Tekathen. Und wer selbst ein Teil der Nostalgiekirmes werden möchte, der kann sich an der Zeitreise von 1880 bis 1920 beteiligen und kostümiert zur Kirmes kommen. Des Weiteren gehören zum Rahmenprogramm eine Schießbude, Enten angeln, eine Kirmesorgel und der ökumenische Gottesdienst am Sonntag. „Für Familien mit Kindern ist für jeden Geschmack etwas dabei, und für die Zukunft haben wir noch viele andere schöne Sachen in der Hinterhand", schaut der Vorsitzende der IG Altstadt voraus.

RP 01.08.2012, HENDRIK GAASTERLAND

 

Nach mehrjähriger Pause kommt Willi Fellerhoff wieder mit seinen „Rollenden Tonnen"
auf die Nostalgiekirmes. Anders als in früheren Zeiten werden sie inzwischen mit
Motorkraft angetrieben - der TÜV will es so.  
RP-ARCHIVFOTO: MARTIN BÜTTNER

Info: Rollende Tonnen

Willi Feuerhoff ist Besitzer der nostalgischen Kirmes-Attraktion' „Die rollenden Tonnen". Er vergleicht sein Familienerbstück mit einem „alten Gemälde, das im Louvre hängt". Die äußere Bemalung. ist mit Öl original auf Leinwand angefertigt und muss zweimal im Jahr aufgebessert werden. Die Erhaltung ist sehr aufwendig und teuer. Doch „so etwas kommt nie wieder", sagt Willi Fellerhoff. Die alten Originaltonnen seines Kirmesgeschäftes bewahrt er bei sich zu Hause auf, dort können sie noch bewundert werden.

 

Eine Reise ins 19. Jahrhundert
Mitstreiter für die Zeitreise während der Nostalgiekirmes gesucht.
 
„Hereinspaziert, hier sehen Sie Sensationen" - Schon bald kehrt wieder die „gute, alte Zeit" in Dinslakens Altstadt ein. Dann drehen sich nostalgische Karussells zu alter Musik, träumen „Oldies" in der Raupe vom ersten Kuss im schummrigen Dunkel, bestaunen die Kleinen die prächtig verzierten Kirmespferde, Und passend dazu werden skurrile und historische Persönlichkeiten über den Kirmesrummel bummeln, wird die alte Witwe Karoline Wedding Wäsche waschen, Betty Tendering tiefsinnige Briefe an Georg Weerth schreiben, Valerie Isabella Degener und Bürgermeister von Buggenhagen Hof halten, während Margarete Böing Stoff für ihren ersten Dinslaken-Roman sammelt. Es ist wieder Zeit für die Nostalgiekirmes mit einer Reise ins 19. Jahrhundert.

 

Ernesto (Ulrich Tekathen, IG Altstadt) und
Valerie Isabella Degener (Cordula Hamelmann, Museum).
 FOTO: KEMPKEN

 
Alte Traktoren rollen an

Ein reichhaltiges Programm wartet am letzten Ferienwochenende, 17. bis 19. August, auf die Gäste von nah und fern. Eröffnet wird die Kirmes freitags um 14 Uhr mit einer etwas ungewöhnlichen Begrüßung von Buggenhagens Rathaus-Nachfolgern. Schillernde Persönlichkeiten aus Vereinen und Institutionen, Lebemänner und Damen, Waschfrauen, Dichter und Denker, Fotografen und Kutscher geben sich ein Stelldichein zur Eröffnung. Und bis 22 Uhr kann jeder den Kirmesrummel genießen.
Für Samstag, 18. Juli, versprechen die Organisatoren gleich mehrere Höhepunkte; Zum- Kirmesbeginn um 11 Uhr präsentiert sich das DRK Voerde mit historischer Ausrüstung, zeigt wie die Verwundetenpflege um 1900 ausgesehen hat und gibt Einblick ins heutige Vereinsleben. Im Rahmen der 100 Jahr-Feier des Ev. Krankenhauses wird zum Aderlass gebeten. Keine Angst, angezapft wird der Lebenssaft mit modernen Gerätschaften, Wenngleich Mitarbeiter des Ev Krankenhauses Einblicke in ihre 100 jährige Geschichte geben. Übrigens; Wer in Gewandung des 19. Jahrhunderts zum Aderlass kommt, bekommt ein eigens kreiertes EJK-Eis ausgegeben.

Ab 12 Uhr dröhnen die Motoren, wenn die alten Traktoren (nur bei gutem Wetter) durch die Duisburger Straße zum Museum Voswinckelshof tuckern. Dort können sie bestaunt werden, Auch eine antike Fahrradausstellung wird es geben. Jeder mit einem antiken Rad oder Traktor (vor 1950) ist herzlich willkommen. In der alten Backstube, der Bollwerkskate, wird der Ofen angeschmissen und Brot gebacken, das im Museum bei der Niederrheinischen Kaffeetafel probiert werden kann.
Am Sonntag, 19. August, beginnt die Kirmes traditionsgemäß um 10.30 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst. Anschließend kann der Rummel mit Raupe, Riesenrad, Rollender Tonne und mehr bis 22 Uhr genossen werden. Auch an diesem Tag werden den Besuchern die alt bekannten Persönlichkeiten begegnen.

Bitte machen Sie mit

Doch eine solche Zeitreise, übrigens ehrenamtlich organisiert, kann nur gelingen, wenn Bürger und Vereine dabei mitmachen. Daher werden vor allem Vereine, auch aus Voerde und Hünxe, gebeten, in ihren alten Uniformen und Trachten einfach einmal über den Rummel zu bummeln, ein Schwätzchen zu halten und die Gäste zu begrüßen. Ob Chöre oder Schützen, ob Karnevalsverein oder einfach Menschen, die Spaß am Verkleiden und am 19. Jahrhundert haben, ob Sie als Bauersfrau, Knecht, Schmied, Bierbrauer oder Zeitungsjunge, als Bettler oder Sträfling, als Gardeoffizier oder Tippelbruder kommen, Sie alle bereichern die Kirmes und machen die Zeitreise zu einem Erfolg. Kinder, die sich ein Taschengeld als Straßenmusikant verdienen möchten, sind ebenfalls willkommen. Wer sich überdies engagieren möchte oder weiterer Informationen bedarf, meldet sich bitte unter e 02064/13721 oder 02064/ 13728.

NRZ, Birgit Gargitter