Presseberichte 2014
 

 


Einweihung der neuen Backstube
 

Jetzt wird der Traum vom Backhaus wahr

Es tut sich was am Museum Voswinckelshof: Dort, wo vor einem halben Jahr noch eine baufällige Garage stand, entsteht ein neues Backhaus. Am Mittwoch haben die Bauarbeiten begonnen, in zwei Wochen soll der Rohbau fertig sein.

Zweieinhalb Jahre ist es her, das die alte Garage, eine ehemalige Elfenbeinwerkstatt am Museum Voswinckelshof, wegen Baufälligkeit geschlossen wurde. Auf ihren Abriss musste der Heimatverein Dinslaken lange warten. Erst im vergangenen Sommer rückten die Bagger an, um Platz zu schaffen für ein neues Backhaus. Dort sollen unter Anleitung erfahrener Bäcker Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Kunst des Brotbackens erlernen. Doch nach dem Abriss der Garage tat sich wieder lange Zeit nichts.

Um so mehr freut sich Ronny Schneider, Vorsitzender des Dinslakener Heimatvereins, mit welchem Tempo die Bauarbeiten nun vorangehen. Vor zwei Tagen lag noch nicht ein Stein auf dem anderen. In zwei Wochen soll bereits der Rohbau stehen. Bauunternehmer Michael Kahmann ist zuversichtlich, dass das klappt. Auch Bauleiter Albert Wösthoff vom Lions Club Dinslaken hofft, dass der Traum vom Backhaus schnell Wirklichkeit wird. "Wenn alles gut läuft, können wir im Sommer Einweihung feiern. Das müssten wir hinbekommen."

 

Ronny Schneider freut sich drauf. Das neue, 25 Quadratmeter große Gebäude, das die Stadt dem Heimatverein zur Nutzung überlassen will, soll der Backvorbereitung dienen. Experten wie Reinhold Claves und Michael Maier werden Besuchern dort den Weg vom Korn zum Brot erklären und auch praktische Anleitungen geben. Sie werden zeigen, wie der Teig geknetet, ausgerollt und geformt wird. Anschließend geht's nach nebenan in die Niederrheinische Backstube, in die so genannte Bollwerkskate, wo die Brote dann in den vorgeheizten Ofen wandern. Von diesem museumspädagogischen Projekt sollen nicht nur Schul- und Kindergartenkinder profitieren. "Auch für die Menschen in der Altstadt ist das ein schönes Angebot", sagt Ronny Schneider. "Wir werden die Nachbarschaften ansprechen oder Frauen, die mal Lust haben, einen besonderen Backtag zu erleben."

Das Projekt Backhaus hat viele Väter. Die Stadt Dinslaken als Bauherr und Eigentümer hat 30 000 Euro für den Abriss und die Gründung sowie die Errichtung der Bodenplatte bereitgestellt. Außerdem hat sie die Reste der angrenzenden Stadtmauer – sie steht unter Denkmalschutz – gesichert. 15 000 Euro kommen vom Förderverein Museum Voswinckelshof, weitere 5000 Euro von der Bürgerstiftung der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe.

Die IG Altstadt ist mit 1000 Euro dabei. Fehlen noch 4000 Euro, die der Heimatvereinsvorsitzende über weitere Sponsoren zusammenbekommen will. "Bollwerkskate, Backhaus und Museum – das wird ein schönes Ensemble", sagt Ronny Schneider. Über die Farbe der Außenfassade kann der Heimatvereinsvorsitzende noch nichts sagen. Das soll Sache von Professor Friedrich Schmuck sein. Der Dinslakener berät nicht nur Firmen bei der Gestaltung von Immobilien.

Ralf Schreiner, RP 31.01.2014

“Ein Gefühl wie Weihnachten”

Wie ein so kleines Häuschen nur so viele Leute gedanklich, finanziell und handwerklich beschäftigen konnte, fragte sich Heimatvereinsvorsitzender Ronny Schneider am Samstag bei der feierlichen Eröffnung der Backstube am Museum Voswinckelshof. Wie auch immer – „es ist ein Gefühl wie Weihnachten“. Nun, damit hat er Recht, es ist ja auch Weihnachten. Und dazu gehören traditionell ein paar Präsente. Ein Geschenk ist es allemal, an interessierte Besuchergruppen aber vor allem an die Kinder dieser Stadt, die in der Backstube das alte Backhandwerk zwar nicht erlernen aber zumindest kennen lernen sollen. Denn mit dem Einbau der Inneneinrichtung kann jetzt endlich die Backstube in Betrieb genommen werden.

Ein Grund, noch einmal zu feiern und mit den geladenen Gästen aus Vereinen, Politik und beteiligten Handwerksfirmen waren auch einige Kinder „rekrutiert“ worden. Sie habe der Opa (Ronny Schneider), die Oma (Heide Abele), gebeten mitzumachen, erzählten sie, während sie ihren persönlichen Stutenkerl formten und mit Rosinen versehen durften, bevor diese dann in der alten Bollwerkskate in den Ofen geschoben wurden.

 

Unterdessen dankte Ronny Schneider allen Beteiligten für die Arbeit und das Herzenblut, dass sie alle in den Aufbau der Backstube gesteckt hätten. Besonders lobte er Baudezernent Thomas Palotz für sein Engagement. „Er hat nicht nur die kleine Lampe über dem Eingang ausgesucht und aufgehängt, sondern auch dafür gesorgt, dass unser Traum Wirklichkeit wurde.“ War das Haus auch bereits seit Monaten fertig, hatte seine Einweihung bereits hinter sich, konnte dennoch nicht darin gebacken werden. Die Inneneinrichtung fehlte noch, „aber dank zahlreicher Sponsoren und edlen Spendern haben wir auch diese letzte Hürde nehmen können“, so Ronny Schneider. Es fehlten allerdings noch ein paar Teile, aber er sei guter, auch diese noch auffüllen zu können. Bürgermeister Michael Heidinger lobte das Engagement der vielen Bürger, die sich für die Backstube eingesetzt hätten, vor allem aber die ehrenamtlichen Bäckermeister, die passioniert ans Werk gingen. „Hier wird nicht nur gebacken, hier ist eine weitere Bildungsstation entstanden“, so der Bürgermeister.

Weihnachtliche Melodien, gespielt von den Jungbläsern des Bläserkreises der ev. Kirche Stadtmitte, begleiteten die feierliche Einweihung.

 Birgit Gargitter, WAZ 09.02.2015