Sehenswürdigkeiten
in der Dinslakener Altstadt

Stadtplan


 Der "Judenkarren" -

Mahnmal in Angedenken an die Vertreibung der Juden aus Dinslaken
 

Gegen das Vergessen

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten beginnt 1933 eine der dunkelsten Kapitel Deutscher Geschichte: die systematische Unterdrückung der jüdischen Bevölkerung, die für Viele mit dem Tod endete. Die Diskriminierung und Entrechtung der Juden erreicht beim Novemberpogrom 1938 ihren schmerzlichen Höhepunkt.

Am Morgen des 10. November 1938 war jener furchtbare Tag in der Dinslakener Geschichte. Auf Goebbels Gebot wurden die jüdischen Geschäfte zerstört und geplündert, die jüdische Mitbürger auf der Straße geschlagen, die Kinder aus jüdischen Waisenhaus verbannt und die jüdischen Synagoge in Brand gesteckt.

Das am östlichen Rand des Parks gelegene Mahnmal erinnert an die Schandtat vom 10. November 1938. Eine Horde uniformierter Nationalsozialisten überfiel damals das jüdische Waisenhaus, trieb 46 Menschen, darunter 32 Kinder, auf die Straße. Kleine Kinder wurden auf einen Leiterwagen gesetzt, den größere durch die Stadt ziehen mussten. Menschen wurden abtransportiert wie Vieh – quer durch Dinslaken.

Gräueltaten, die nicht vergessen werden dürfen, damit sich diese Art von Weltgeschichte weder in Dinslaken noch anderswo wiederholt. Die koordinierte Aktion der Nazis, mit Schergen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 offen gewalttätig gegen jüdische Deutsche und deren Einrichtungen zu agieren, hinterließ auch in Dinslaken ihre zerstörerischen Spuren.

Zur Mahnung und Erinnerung an die NS-Gewaltherrschaft und die Vertreibung der Dinslakener Juden wurde im November 1993 im Rathauspark das von dem Hünxer Künstler Alfred Grimm gestaltetet Mahnmal "Judenkarren" errichtet. Eigentümerin des Mahnmals ist der Evangelische Kirchenkreis.

     IGA-Fotos: Albert Glöckner

In der Folgezeit wurden von Alfred Grimm weitere Kunstwerke geschaffen, sogenannte Mahnsteine, die an verschiedenen Stellen in der Altstadt an frühere jüdische Bewohner erinnern sollen.

Weitere Punkte gegen das Vergessen sind die sogenannten Stolpersteine von Gunter Demnig, die im gesamten Stadtbild zu finden sind. Mehr als 120 goldene, in den Boden eingelassene Messingplatten mit Namensgravuren erinnern an ehemalige jüdische Mitbürger.